forum

Diskutieren Sie mit, indem Sie einfach auf das Bild oben klicken und sich im Forum anmelden...

In Ihrem eigenen Interesse:

Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
- - - - - -

Körpergewicht normalisieren

Bei der Reduktion des Körpergewichts geht es natürlich nicht um den kosmetischen Effekt, aber trotzdem will ich den hier mal beleuchten, um etwas zu verdeutlichen: Sie kennen sicher die Möglichkeit der Fettabsaugung, Fachbegriff "Liposuktion". Viele halten das für eine kostspielige, aber dennoch effektive Weise abzunehmen. Aber ist es das wirklich?

Was passiert eigentlich mit den Fettzellen? Wozu dienen sie? (eine legitime Frage, wenn sie schon so viel Ärger machen)

Im Wesentlichen hat das Fettgewebe die Aufgaben:

  • Energie speichern. Damit hat der Körper die Möglichkeit auch in Zeiten ohne Nahrungsaufnahme eine Zeitlang weiter zu existieren.
  • Wärmeregulation. Um die Körperwärme zu regulieren hat der Körper das Blut und das Fett. Über das Blut kann er Wärme tauschen wenn es ihm zu warm ist (indem mehr Blut knapp unter der Haut durchgeführt wird, die über den Schweiß für Verdunstungskälte sorgt) und für die kalten Tage sorgt das Fett wie ein dicker Pullover dafür, dass die innere Körperwärme länger gespeichert wird.
  • Polsterung. Auch wenn es sich komisch anhört, aber es gibt ein paar Körperstellen, an denen die Haut ziemlich dünn ist und bei denen diese Körperstellen trotzdem viel Gewicht tragen müssen (z.B. am Gesäß oder den Fußsohlen), bei dem das Fett für eine Druckentlastung durch Umverteilung des von außen auf die Haut treffenden Drucks sorgt.
  • Hormonproduktion. Die dort gebildeten Hormone Leptin und Adiponektin wirken bei der Regulierung des Hungergefühls mit

Außerdem wird vor allem vom viszeralen Fett (=Organfett) ein Zytokin namens Interleukin-6 produziert, das wesentlich an körpereigenen Entzündungsreaktionen beteiligt ist (die in jedem Körper unbemerkt tagtäglich ablaufen). Interleukin-6 z.B. stimuliert u.a. die Freisetzung von Cortison, Somatotropin, Adrenalin und Glucagon; die allesamt Insulinantagonisten sind.

In die Oberfläche der Fettzellen "eingebaut" sind zahlreiche Insulinrezeptoren. Insulin kann so auch Glucose in die Fettzellen einschleusen. In der Fettzelle bewirkt das Insulin dann die Lipogenese, also den Aufbau von Speicherfett, bzw. vermindert deren Abbau, die Lipolyse.

Fettzellen wachsen nicht ganz genauso wie andere Gewebszellen durch Vermehrung. Sie sind in der Lage enorm viel Speicherfett aufzunehmen und vergrößern sich dabei so sehr, dass man die einzelnen Zellen sogar schon mit einer Lupe erkennen kann.

Dieses Volumen hat aber größere Auswirkungen auf die metabolische Aktivität der Fettzelle als deren Anzahl. (Wie man hier nachlesen kann)

Bei einer Liposuktion werden mittels Saugpumpen ganze Fettzellen aus dem Körper entfernt. Die noch verbleibenden Fettzellen, insbesondere die des viszeralen Fetts (=Organfetts) behalten jedoch ihr ursprüngliches Volumen. Daher ist auch klar, dass eine Liposuktion rein kosmetischen Charakter hat, denn erstens kann man das besonders hormonproduzierende viszerale Fett damit nicht erreichen und zweitens ist eine Reduktion der Zellzahl alleine (ohne Verminderung des Zellvolumens) ziemlich irrelevant.

"Gesund abnehmen" kann man also nur auf herkömmlichem Weg.

Betrachtet man sich die oben beschriebenen Aufgaben wird auch klar, was man damit erreichen will: eine Verringerung der Insulinresistenz (durch weniger - auf den Fettzellen angesiedelte - Insulinrezeptoren) und eine Verringerung des kardiovaskulären Risikos (durch geringere Interleukin-6-Aktivität).

Der Weg dies zu erreichen ist durch den Wegfall der Liposuktion als bequeme Alternative nicht gerade einfach: man braucht eine negative Energiebilanz (weniger Kalorien aufnehmen als täglich verbraucht werden; was zumindest in der Anfangszeit kaum ohne ein gewisses Hungergefühl zu erreichen ist) und mehr Bewegung, um auch hierdurch mehr Energie als üblich zu verbrauchen und gleichzeitig Insulin einzusparen.

Denn Insulin ist ein anaboles (=aufbauendes) Hormon, wodurch es insbesondere durch den Beginn einer Insulintherapie nicht gerade leichter wird sein Gewicht zu halten oder sogar zu reduzieren.