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Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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Basistherapie

In den Anfängen der Diabetestherapie kannte man noch keins der heute gebräuchlichen Medikamente. Typ 1 Diabetes gab es damals auch schon, aber das war zu diesen Zeiten vor Entdeckung des Insulins eine absolut tödlich verlaufende Krankheit, denn ohne Insulin ist ein Überleben unmöglich.

Anders sah es beim Typ 2 Diabetes aus. Neben diversen Tees und Heilkräutern, die eine Linderung der Symptome brachten, kam man ziemlich schnell dahinter, dass man mit einer Umstellung der Ernährung einiges erreichen konnte (auch wenn man nicht wirklich genau die Zusammenhänge kannte).

Diese Empfehlungen wurden im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verfeinert und bilden die Grundlage dessen, was wir heute unter der Trias >>Basistherapie<< verstehen:

  • 1. Gesunde Ernährung
  • 2. Normalisierung des Körpergewichtes
  • 3. Ausreichend Bewegung

Leider wird in den oftmals schlecht informierten Medien heutzutage immer wieder gern darauf rumgeritten, dass die Diabetiker sich ihre Erkrankung ja selber "angefressen" hätten. Ich kenne aber keinen der sich gesagt hat "Heute hab ich Langeweile, im Fernsehen läuft eh nix gescheites - fress' ich mir mal eben einen Diabetes an!"

Aber selbst wenn jemand auf solch eine Idee käme, wäre ein Versuch nicht unbedingt auch mit Erfolg gekrönt. Um ein Buschfeuer zu legen reicht es auch nicht aus, ein brennendes Streichholz zu haben; man braucht auch brennbares Material. Dieses "brennbare Material" ist beim Diabetes die genetische Prädisposition, durch die es u.a. zu einer Minderzahl der verfügbaren Insulinrezeptoren kommt, oder zu einer Sekretionsstarre.

Also liegen die Medien mit der Behauptung, dass man Diabetes durch angepasste Lebensweise verhindern könne völlig falsch?

Nein, so kann man das auch nicht sagen. Wenn - wie ich oben gesagt habe - für ein Buschfeuer ein brennendes Streichholz und brennbares Material nötig ist, dann dürfte auch klar sein, dass brennbares Material alleine ebenso wenig ausreicht. Wenn man also genetisch für einen Diabetes prädisponiert ist, dann kann man sein Risiko einer Erkrankung daran minimieren, indem man "nicht mit dem Feuer spielt".

Da es keine Möglichkeit gibt etwas über seinen genetischen Status in dieser Richtung zu erfahren (es würde auch keinen Sinn machen solche Tests zu entwickeln, denn einen gesunden "ungesunden Lebensstil" gibt es nicht) bleibt also nur, sich schon vorbeugend mit den Möglichkeiten vertraut zu machen, sein Risiko für einen manifesten Diabetes zu minimieren.

Interessanterweise ist das, was man dazu tun kann, das gleiche wie das, was man als ersten Behandlungsschritt einleiten kann: Die Basistherapie.

Auf den folgenden Seiten will ich Ihnen die drei Säulen dieser Therapie ein wenig erläutern. Eins möchte ich jedoch vorwegschicken: die Basistherapie mag einen Anfang haben, aber sie hat kein Ende!

Viele denken nämlich, wenn sie erstmal auf Medikamente eingestellt sind, hätten die Regeln der Basistherapie keine Gültigkeit mehr. Dem ist aber nicht so. Sie haben oben ja erfahren, warum die Prinzipien dieses Lebensstils grundsätzlich eine gute Sache sind. Aus welchem Grund sollte das irgendwann nicht mehr so sein?

Das Gegenteil ist der Fall: die Basistherapie stellt so etwas wie die Grundlage, also das Fundament einer jeden guten Therapie dar. Und wie bei einem Haus gilt auch hier: je solider das Fundament, desto sicherer steht das Haus!
Und: entzieht man einem Haus das Fundament, dann stürzt es über kurz oder lang in sich zusammen.

Um bei der Analogie mit dem Haus zu bleiben: ebenso wie ein Maurer die Möglichkeit hat, den Gebrauchswert seines Hauses durch die fachmännische Erledigung kleinerer Reparaturen selbst zu erhalten, so haben auch sie die Möglichkeit das Gelernte einzusetzen, um ihre Gesundheit zu erhalten!