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Insulin-Gegenspieler: Glukagon

Freddy erklärt Gustl das Glukagon Weißt du Gustl, Gegenspieler kommen im Körper häufig vor. Das hört sich zwar nach etwas bösem an, ist es aber meistens nicht. Gegenspieler (=Antagonist) heißt nur, dass es das Gegenteil vom Spieler (=Agonist) bewirkt.

Wenn du deinen Arm strecken willst, dann musst du den Armstrecker, den Trizeps-Muskel anspannen. Wenn du ihn beugen willst, den Armbeuger, den Bizeps-Muskel.

Und welcher davon ist der Gegenspieler?

Sag du es mir: beuge deinen Arm. Welchen Muskel hast du das machen lassen?

Na den Bizeps natürlich...
Aaach, jetzt verstehe ich: der Bizeps war der Spieler, also war der Trizeps der Gegenspieler.
Und wenn ich den Arm strecke, dann ist es genau andersherum: Spieler ist der Trizeps, Gegenspieler der Bizeps!

Genau. Und sowas gibt es auch beim Insulin. Insulin ist jetzt der Agonist und soll den Blutzucker senken. Was macht dann ein Insulin-Antagonist?

Er hebt ihn an...?

Ja, natürlich.

Es gibt zwar einige Dinge, die das mit mehr oder weniger Erfolg schaffen, aber wir kümmern uns heute nur um die drei wichtigsten:

 

  • 1. Das Glukagon
  • 2. Das Adrenalin
  • 3. Das Cortisol


Ist Glukagon das Wichtigste, oder warum steht es zuerst?

Ja, ich würde es schon als eines der wichtigsten einschätzen. Kannst du dich noch an die "Adresse" vom Insulin erinnern?

Na klar:
Wohnort: Bauchspeicheldrüse
Straße: Inselzellen
Hausnummer: Beta-Zelle

Genau. Und sein Nachbar ist das Hormon Glukagon. Es kommt auch von der Bauchspeicheldrüse und den Inselzellen, allerdings von den Alpha-Zellen. Es ist auch so ziemlich der einzige Gegenspieler, dessen Hauptaufgabe es ist den Blutzucker zu erhöhen. Bei den anderen ist das eher ein Nebenprodukt.

Na schön, und warum sollte man das kennen?

Aus zweierlei Gründen:
Wenn der Blutzucker zu stark absinkt, dann registriert das die Bauchspeicheldrüse und drosselt die Insulinausschüttung. Wie bei einem Feuer auf einem Motor: zuerst entzieht man dem Feuer den Brennstoff. Aber damit es nicht rummst, muss man den Motor noch kühlen.
Die Bauchspeicheldrüse gibt dann Glukagon ins Blut ab. Für die Leber- und Muskelzellen ist das wie eine Alarmsirene: "NOTFALL: Wir brauchen sofort Glucose!!!"
Die Zellen fangen dann an ihre gespeicherten Vorräte - also das Glykogen - abzubauen und geben sie ins Blut. Zusätzlich bildet die Leber noch neuen Zucker.
Es ist ja auch kein Insulin mehr da, das sie daran hindert.

Doch: wenn derjenige sich das Insulin mit der Spritze gibt.
Kann er sich etwa das Glukagon auch mit der Spritze geben?

Klar kann er. Aber überleg mal: wenn du ein kleines Feuer siehst und neben dir liegt ein Wasserschlauch: Ist es dann noch klug die Sirene heulen zu lassen und auf die Feuerwehr zu warten?

Neee... dann lösche ich schnell selbst.

Na also. Und wenn dein Körper Glucose braucht?

Ach so, jetzt verstehe ich: es geht schneller, wenn ich selber die Glucose esse, als wenn ich warte, bis die Glukagonsirene von allen Zellen gehört wurde und die ihre Speicher leerräumen.

Natürlich. Die müssen dazu ja auch erstmal was umbauen.
Trotzdem kann es gut sein, Glukagon im Haus zu haben.
Es könnte ja mal sein, dass man von dem Glucosemangel ohnmächtig wird. Und bewusstlosen Menschen darf man nichts zu essen oder zu trinken geben!
Sie könnten sich nämlich daran verschlucken und dann sogar ersticken.

Aber unser Lehrer hat uns mal gesagt, dann könnte man demjenigen ein Stück Traubenzucker in die Wangentasche legen.

Probier' das doch einfach mal aus: nimm ein Stück Traubenzucker in den Mund und versuche, dass dabei kein Speichel entsteht. Und dieser Speichel kann dann auch "in den falschen Hals geraten".
Aber wir kommen schon zu sehr in den Bereich "Erste Hilfe", und das will dir später noch ein anderer erklären.

Aha! Also ist Glukagon für den Notfall da.

So sieht es fast aus, aber eben nur fast.
Wenn du dir zuhause ein Bad einlässt, drehst du dann nur das heiße Wasser auf?

Natürlich nicht! Dann verbrühe ich mich ja...

Ach so... Also drehst du nur das kalte auf...

Nee... auch nicht. Ich mag es gern mollig warm, also mische ich das Wasser.
Wird etwa Glukagon und Insulin auch gemischt?

Gut mitgedacht... Ja, so in etwa. Beim gesunden Menschen hält der Körper so seinen Zuckerstoffwechsel im Gleichgewicht.
Du hast ja die Waage auf der Insulinseite gesehen. Und Glukagon gehört eben zu den Gegenspielern, den Insulin-Antagonisten.

Aber doch nicht alleine. Was ist denn mit den anderen?

Das erfährst du nach einer kurzen Pause auf der nächsten Seite...