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In Ihrem eigenen Interesse:

Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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AEDL 10: Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten

Hier handelt es sich um einen Bereich, der in diesem Zusammenhang vielleicht etwas ungewöhnlich erscheint. Gemeint ist, daß Pflegearbeit ein positives und lebensbejahendes Selbstempfinden der Patienten als Mann oder Frau fördern sollte. Man muß in der Pflege die Sexualität des pflegebedürftigen Menschen akzeptieren, andernfalls kann man nicht gut pflegen. Durch den intensiven Kontakt, den man zu Patienten hat, erlebt man automatisch die Krisen mit, die ältere Menschen durch den Verlust ihrer Jugend und/oder des Partners sowie möglicherweise durch Gefühle von Einsamkeit haben. Man begleitet die Patienten, die unter Störungen im Bereich Nähe/Distanz leiden. Beim Lebensbereich "Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten" werden insbesondere Verbindungen zu den Bereichen "Sich pflegen", "Ausscheiden", "Sich kleiden", "Soziale Bereiche des Lebens sichern" und "Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen" beachtet.

Spezielle Pflege bei DM:

  • Stichpunkt »Diabetiker-Schuhe«: Oftmals entsprechen diese Schuhe nicht den modischen Gewohnheiten der Trägerin/des Trägers. Mit ihr/ihm kann man dann darüber sprechen, ob jetzt die modische Komponente wirklich soviel wichtiger ist als die Verhinderung eines diabetischen Gangräns. Allerdings ist ihre /seine Entscheidung zu berücksichtigen, evtl. läßt sich ja ein Kompromiß finden.
  • Diabetiker neigen häufiger als Gesunde zu Pilzinfektionen im Intimbereich. Von vielen wird das noch als eine Art Geschlechtskrankheit angesehen. Hier könnte man bei Pat., die ihre Grundpflege selbst übernehmen, vorsichtig nachfragen, ob es da schon mal Probleme gab/gibt, und Vorschläge machen, was man tun kann. (Antimykotische, also gegen Pilze gerichtete Cremes oder Vaginal-Zäpfchen nach Rücksprache mit dem Hausarzt, Optimierung der diabetischen Stoffwechsellage)
    Grund für diese vermehrte Häufigkeit ist der bei Diabetikern manchmal zuckerhaltige Urin. In Verbindung mit der Feuchtigkeit und der Dunkelheit des Areals bietet er einen optimalen Nährboden für Pilze.
  • Männliche Diabetiker könnten eine »erektile Dysfunktion« (so der medizinische Ausdruck für Impotenz) haben oder entwickeln. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Sie können organisch (schlechte Durchblutung), nerval (Neuropathie) oder psychisch bedingt sein.
    Nicht selten treten auch Mischformen auf, bei denen zwei oder alle drei Ursachen zusammenkommen.
    Daraus resultiert vielfach nicht nur ein gestörtes Selbstwertgefühl, sondern oft genug auch Probleme in der Partnerschaft. Hier wäre zuerst der Gang zum Urologen angezeigt, um organische Ursachen zu bestätigen oder auszuschließen. Der wird dann ggf. weiter zum Psychotherapeuten verweisen.