forum

Diskutieren Sie mit, indem Sie einfach auf das Bild oben klicken und sich im Forum anmelden...

In Ihrem eigenen Interesse:

Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
- - - - - -

Insulinpumpen

Kriterien: Für Pumpen Kriterien festzulegen ist gar nicht so einfach. Erstens gibt es nicht allzu viele Pumpen auf dem deutschen Markt und zweitens sind sie sich in vielen Dingen gleich oder ähnlich.

 

Eine Pumpentherapie ist die teuerste Therapieform und daher von den Krankenkassen kritisch beobachtet und unter strenge Indikation gestellt. Eine Pumpentherapie ist etwa 10mal teurer als eine ICT, was vor allem an den Materialkosten für das ständig benötigte Zubehör (Katheter etc.) liegt. Ein Katheter kostet um die 10 Euro und soll nicht länger als 2-3 Tage getragen werden, die Pumpe selber schlägt (je nach Modell) mit etwa 3.500 Euro zu Buche.

deltec cozmoIndikationen für eine Pumpe:

  • Dawn-Phänomen (Nicht beherrschbare hohe Nüchtern-BZs)
  • Nächtliche Hypoglykämien
  • Unter herkömmlicher ICT nur schwer einstellbarer Diabetes
  • Schwer einstellbarer Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)
  • Brittle-Diabetes (Schwer einstellbar aufgrund von Resorptionsschwankungen)

Zu einer Pumpentherapie kommt man eigentlich nur im Rahmen einer Umstellung von einer anderen Therapieform. Günstig ist es, wenn vorher schon eine ICT versucht wurde, denn die CSII ist ja die konsequente Fortführung dieser Therapieform. Sie wendet ebenso das Mahlzeiten- und BZ-abhängige Bolussystem an, erlaubt jedoch eine viel feinere Steuerung der Insulinabgabe.

Und genau dieses Feature sollte auch in der Begründung des verschreibenden Arztes gegenüber der Krankenkasse hervorgehoben werden, nämlich dass mit einer zufriedenstellenden Einstellung nur bei einer individuellen Basalrate zu rechnen ist.

Der Arzt, der Ihnen eine Pumpe verschreiben kann ist in der Regel nicht Ihr Hausarzt, sondern ein Diabetologe. Am sichersten erfahren sie die Adresse des nächstgelegenen Diabetologen von Ihrer Krankenkasse. Es gibt zwar auch Webseiten, die solche Infos bereithalten, aber da die Teilnahme daran für den Arzt freiwillig ist sind die in aller Regel nicht vollständig (im Gegensatz zur Liste der Krankenkasse).

Wenn sie sich schon für ein Pumpenmodell entschieden haben gibt es aber noch eine alternative Vorgehensweise: Nehmen Sie einfach Kontakt mit der Firma auf (die haben Hotlines, bei denen ein Anruf für sie kostenlos ist) und lassen Sie sich vom zuständigen Gebietsvertreter zurückrufen. Der kennt in der Regel Diabetologen in Ihrer Nähe, so dass gewährleistet ist, dass sie gleich an einen pumpenerfahrenen Arzt geraten.

Üblicherweise erhält man die Pumpe zunächst mal auf Pump Smiley (wie man bei uns im Ruhrgebiet sagt), also leihweise für 2-3 Monate. Wenn sich nach dieser Zeit die Einstellung verbessert hat wird sie in aller Regel problemlos von den Kassen übernommen. Nach §33, Abs.5 SGB V hat die Kasse die Möglichkeit, Ihnen die Pumpe nur leihweise zu überlassen. Mir ist aber nur ein Fall bekannt, in dem das so gehandhabt wird. Normalerweise geht die Pumpe dann in Ihren Besitz über.

Für die "Probezeit" übernimmt die Kasse auch alle Folgekosten, wie z.B. für Katheter etc. Sollte die Krankenkasse nach Ablauf dieser Probezeit die Kostenübernahme ablehnen sollten Sie mit Ihrem Diabetologen besprechen ob diese Ablehnung gerechtfertigt erscheint. Wenn nicht sollten Sie umgehend Widerspruch einlegen, denn dieser Widerspruch hat eine aufhebende Wirkung gegen die Ablehnung. Das bedeutet im Klartext, dass die Kasse bis zur endgültigen Entscheidung auch weiterhin die Kosten für Pumpen-Hilfsmittel übernehmen muss.

Die Auswahl der Pumpe können Sie ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Eine tabellarische Übersicht, wie die von DiaExperts Pumpencafe, kann Ihnen sicher bei der Auswahl helfen

Und welche Pumpe nutzt der Betreiber dieser Seiten?

Angefangen hat es bei mir 2002 mit der Minimed 508, und als die 4 Jahre Garantie um waren kam per Folgeverordnung die Deltec Cozmo. Rein optisch gab es damals schon und gibt es auch heute wesentlich schönere Pumpen (um das mal nicht allzu direkt zu formulieren), aber rein datentechnisch war sie damals Spitzenreiter und ist für mich bis heute noch ungeschlagen: ich kann jeden gemessenen BZ und jedes Gramm KH in ihr festhalten und hab damit ein fast komplettes Tagebuch (bis auf zusätzliche Bemerkungen, Gewicht, Blutdruck usw. usf.). Zudem ist sie einfach zu bedienen und über die Software Cozmanager, mit der man sie per Infrarot auslesen kann, auch leicht zu programmieren. (Und SiDiary holt sich dann die Daten aus dem Cozmanager).

Ein Feature, das mir bei meiner nächsten Pumpe vermutlich fehlen wird sind die programmierbaren Boli, für die man auch eigene Namen vergeben kann. So gibt es z.B. den Bolus 'Pizza' (50% sofort + 50% über 5h verzögert) oder den Bolus 'Abends' (70% sofort + 30% über 3h verzögert). Bei beiden brauche ich nur noch die Menge KH eintragen und der Dualbolus läuft dann automatisch ab. Absolut Top! {#emotions_dlg.super}

Im August 2014 läuft die Garantie wieder ab und ich muss mir langsam schon Gedanken um den Nachfolger machen, denn die Cozmo gibt es leoder nicht mehr. 

Ganz interessant (besonders für mich als eingefleischten iPhone-User) ist das, was die britische Firma Cellnovo auf ihrer Homepage zeigt. Leider ist da bis auf einen nett animiertem Flash-Video nicht viel mehr zu erfahren. Auf dem EASD-Kongreß 2009 in Wien hieß es jedenfalls noch sie solle Anfang 2010 in UK und Herbst/Winter 2010 in D eingeführt werden...

Am besten gefällt mir persönlich aktuell aber die t:slim der Firma Tandem Diabetes Care aus den USA. Ich hatte auch schon Kontakt mit der Firma, aber nachdem es zunächst hieß man wolle die Pumpe auch nach Europa bringen schrieb man mir neulich, dass es dafür leider keine Pläne mehr gäbe. Schade...