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Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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Blutdruck-Messgeräte

blood-pressure-150267 150...gehören zwar nicht unmittelbar zu den Hilfsmitteln einer Diabetes-Therapie, können aber bei regelmäßigem Gebrauch auf den Punkt deuten, ab dem spätestens mit einer medikamentösen Bluthochdrucktherapie begonnen werden sollte. Da der Markt recht umfangreich ist würde ich raten, sich bezüglich des Gerätes in einer Apotheke oder im Sanitätsfachhandel beraten zu lassen, denn sicher wollen Sie kein Gerät erstehen, dessen Anzeige man nicht weiter trauen kann als man das Gerät werfen könnte.

Auch einen Gedanken wert bezüglich der Frage nach einem empfehlenswerten Gerät ist es, sich mal die Homepage der deutschen Hochdruckliga anzusehen.
Was man aber auf jeden Fall machen sollte ist, sich das Gerät seiner Wahl beim nächsten Arztbesuch mitzunehmen und dort mal auf die Probe zu stellen. Ich hab das mit meinem Gerät (dem Boso Medilife PC 3 (siehe Bild) jedenfalls so gemacht und war selber ganz erstaunt: die Abweichung zu dem alten aber sehr genauen Gerät meines Internisten betrug gerade mal 5mmHG. Für ein Handgelenkgerät schon sehr genau; das meinte auch mein Arzt.

Es gibt verschiedenen Methoden den Blutdruck zu messen und da taucht immer wieder die Frage auf, welche denn nun die genaueste ist.

Die Antwort ist recht einfach: am genausten ist die intraarterielle Messung, also die Messung, die direkt in der Arterie vorgenommen wird. Sie hat nur leider den Nachteil, dass sie zuhause nicht durchzuführen ist, so dass uns im Wesentlichen drei Alternativen bleiben:

  • herkömmlich mittels Oberarmmanschette und Stethoskop
  • automatisch am Oberarm
  • automatisch am Handgelenk oder Finger

Die Oberarmmanschette mit Stethoskop ist sicherlich in geübten Händen (und Ohren) die genaueste Methode, den Blutdruck zu messen. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass man die korrekte Manschettengröße verwendet. (Die Maße beziehen sich auf den aufblasbaren Gummiteil im Inneren der Manschette)

  • Oberarmumfang <33cm: Manschettenbreite 12-13cm, -länge 24cm
  • Oberarmumfang 33-41cm: Manschettenbreite 15-17cm, -länge 30cm
  • Oberarmumfang >41cm: Manschettenbreite 18cm, -länge 36cm

Zudem muss die Manschette fest am Oberarm anliegen, es darf sich kein Kleidungsstück darunter befinden und die Unterkante sollte etwa 2 bis 3 cm über der Ellenbeuge liegen.
Dann erfordert es eine gewisse Übung die richtigen Töne herauszuhören und das Ventil nach Beginn der Messung nicht zu schnell und nicht zu langsam abzulassen.

Von daher wesentlich einfacher in der Bedienung sind die automatischen Geräte.

Die automatische Messung am Oberarm ist in der Regel die genaueste Methode bei den Automaten. Die Messung erfolgt hierbei oszillometrisch, d.h. die Druckschwingung der Volumenänderung des Blutgefäßes bei einem Herzschlag wird aufgefangen und verarbeitet. Insbesondere bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen sollte das vorher jedoch mit dem Arzt besprochen werden, da es hier öfter zu Fehlmessungen kommen kann.
Auch hierbei ist auf ein genaues Anlegen der Manschette nach der Bedienungsanleitung des Herstellers zu achten.

Die automatische Messung am Handgelenk ist die bequemste Methode, aber leider nicht immer genau genug. Oft lassen sich diese Ungenauigkeiten auf Bedienfehler zurückführen (wenn z.B. das Gerät nicht in Herzhöhe gehalten wird).
Als genau genug wird ein Wert angesehen, der nicht über 10 mmHg von dem einer herkömmlichen Messung abweicht. Tipp: Wenn sie ihr Gerät bei jedem Arztbesuch mitnehmen und es dort gegenchecken lassen, dann sind sie auch langfristig auf der sicheren Seite.

Die automatische Messung am Finger ist zwar selten zu sehen, aber auch das gibt es mittlerweile. Hinsichtlich der Messgenauigkeit sind diese Geräte aber sehr umstritten. Insbesondere die Tatsache, dass das Volumen der Blutgefäße zum Finger hin abnimmt und somit Gefäßwandveränderungen stärker zum Tragen kommen dürfte damit zu tun haben. Wenn Sie ein solches Gerät verwenden, sollten sie das unbedingt mit ihrem Arzt besprechen.

Besonders interessant für viele ist die Tatsache, dass einige der automatischen Geräte nicht nur einen Messwertspeicher, sondern auch eine Schnittstelle zum PC haben. Einige Hersteller bieten dazu eine passende Auswertungssoftware an, aber auch in dem bereits erwähnten SiDiary lassen sich viele der Geräte auslesen und deren Werte archivieren.

Punkte, die zu beachten sind:

  • Vor jeder Messung mindestens 2 Minuten in Ruhe sitzen
  • Eine Wiederholungsmessung frühestens nach einer Minute durchführen
  • Nicht unmittelbar nach körperlicher Anspannung oder Kaffee-/Zigarettenkonsum messen
  • Nicht bei psychischer Unruhe Messen
  • Nach Möglichkeit immer zu den gleichen Zeiten am gleichen Arm messen
  • Beim Anlegen des Gerätes die Bedienungshinweise des Herstellers beachten

Für weitere und nähere Ausführungen zum Thema Blutdruckselbstmessung (BSM) möchte ich Ihnen die Seiten der Hochdruckliga anraten. Dort können sie noch viele weitere Hinweise zu diesem Themenbereich nachlesen.